Hamburg soll einen Elbtunnel für Pakete bekommen

05. Oktober 2020

Renderings von Smart City Loop

Hamburg Es hört sich unglaublich an, könnte aber schon bald Realität sein. Der Immobilienentwickler Four Parx will einen Tunnel für den Transport von Paketen unter der Elbe von Wilhelmsburg in die Innenstadt bauen lassen. Nach einer erfolgreichen Machbarkeitsstudie ist man nun auf der Suche nach Geldgebern und Grundstücken. Das bereits erdachte unterirdische Paletten-Transportsystem, konzipiert von der Kölner Firma Smart City Loop, könne jährlich 540.000 Lkw-Fahrten ersetzen und damit CO2 -Emissionen von mehr als 10.000 Tonnen pro Jahr vermeiden, hieß es. Die Stadt unterstützt das Projekt.

Unterirdische Transporte zwischen Wilhelmsburg und Altona würden jährlich 540.000 Lkw-Fahrten ersetzen. Nun werden Investoren gesucht
Nun will man potenzielle Geldgeber für den Bau der Röhre gewinnen sowie geeignete Flächen für die Errichtung von Verteilzentren in Hamburg-Mitte beziehungsweise Altona suchen. Die Wirtschaftsbehörde begrüßt nach eigenen Angaben die Idee, Hamburg Invest ist in die Suche nach den benötigten Grundstücken eingebunden.

„Letzten Meile“
Auf der sogenannten „letzten Meile“ vom sechsgeschossigen Verteilgebäude mit rund 12.000 Quadratmetern Nutzfläche nördlich der Elbe zu den Kunden sollen Transportmittel ohne Verbrennungsmotoren (E-Bikes, Fahrradkuriere, Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge) eingesetzt werden.

Nicht nur Four Parx will in Hamburg einen Warentransporttunnel errichten. So möchte das US-Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies auf der Basis eines ursprünglich von Tesla-Gründer Elon Musk vorgeschlagenen Konzepts gemeinsam mit dem Hafenkonzern HHLA einen Containertransport in Schallgeschwindigkeit realisieren. Geplant sind zunächst die Entwicklung einer Transportkapsel für Standardcontainer, eine 100 Meter lange Röhren-Teststrecke sowie der Aufbau einer Übergabestation voraussichtlich auf dem Containerterminal Altenwerder.

Allerdings beschloss die HHLA im Mai, im Rahmen des aktuellen Sparprogramms ihre Ausgaben für das Hyperloop-Projekt zurückzustutzen. Nun soll anstatt der Übergabestation erst einmal nur ein Modell als Demonstrator errichtet werden.

Quelle und weitere Informationen
abendblatt.de