21. Oktober 2024
GDP-Komplex auf Raffineriegelände soll ab 2027 grünen Diesel und nachhaltiges Kerosin produzieren
Der Bau für eine Green-Diesel-Produktionsanlage (GDP) auf dem Gelände der Holborn Raffinerie im Hamburger Hafen ist gestartet. Ab 2027 soll die Anlage in Betrieb gehen. Stündlich sollen dann 40.000 Liter CO2-armer Kraftstoff produziert werden. Das Auftragsvolumen umfasst rund 475 Millionen Euro.
„Dieses Projekt ist ein sichtbares Zeichen der langfristigen Transformation unserer Raffinerie, mit dem Ziel, erneuerbare und kreislauforientierte Lösungen in der Produktion nachhaltiger Kraftstoffe zu etablieren. Damit treiben wir auch die Energiewende voran“, erklärt Lars Bergmann, Geschäftsführer der Holborn Europa Raffinerie. Mithilfe einer Hydrierungsanalage sollen auf Basis von Abfall- und Reststoffen sowie kohlenstoffarmen Wasserstoff jährlich etwa 220.000 Tonnen grüner Diesel (HVO) und nachhaltiger Flugkraftstoff (SAF) hergestellt werden. Die Anlage sei laut Holborn deutschlandweit die erste ihrer Art. Mit ihr ließen sich rund 800.000 Tonnen Kohlendioxid im Verkehr einsparen.
Die kohlendioxidarmen HVO- und SAF-Kraftstoffe würden die gleichen chemischen Eigenschaften wie fossiler Diesel und herkömmliches Kerosin besitzen. Weitere Vorteile seien, dass sie die Abhängigkeit von Erdöl verringern und die Umwelt weniger belasten. Durch die Senkung der CO2-Emissionen würden die nachhaltigen Kraftstoffe auch die Nachhaltigkeitskriterien der EU-Richtline für erneuerbare Energien (RED III) erfüllen. Als sogenannter Drop-in-Biokraftstoff in Fahrzeugen könnte grüner Diesel auch ohne Änderungen am Motor zum Einsatz kommen.