17. April 2025
Stetige Winde und offene Landschaften zwischen Elbe, Nord- und Ostsee bieten optimale Bedingungen für die Windenergie.
Gelegen zwischen Nord- und Ostsee ist die Metropolregion Hamburg als dynamischer und innovativer Wirtschaftsstandort Deutschlands Tor nach Skandinavien. Mit ihrer engen Vernetzung aus Industrie, Forschung und Infrastruktur treibt die Region Innovationen in Schlüsselbranchen voran. Von den Werften und Logistikzentren entlang der Elbe, über führende Unternehmen der Energie- und Wasserstoffwirtschaft bis hin zu Kompetenzzentren für Künstliche Intelligenz.
Die Elbe ist die wirtschaftliche Lebensader der Region. In Hamburg selbst prägen global agierende Unternehmen wie Airbus, Blohm+Voss oder Aurubis das industrielle Bild. Die Airbus-Werke in Finkenwerder, Buxtehude und Stade sind zentrale Pfeiler der Luftfahrtindustrie und ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit in der Metropolregion. Während in Finkenwerder Flugzeuge endmontiert werden, konzentriert sich das Werk in Buxtehudeauf innovative Kabinensysteme. In Stade liegt der Fokus auf der Produktion von leichten Verbundwerkstoffen, die zur Effizienz neuer Flugzeugmodelle beitragen. Ein herausragendes Beispiel für die Innovationskraft sind hier das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung. Im CFK-Valley werden zukunftsweisende Verbundwerkstoffe für die Luftfahrt entwickelt, die das Gewicht von Flugzeugen reduzieren und so zur Nachhaltigkeit der Branche beitragen.
Weiter flussabwärts spielen die chemische Industrie und der Maschinenbau eine bedeutende Rolle. Im chemcoastpark stade haben namhafte, europa- und weltweit tätige Unternehmen wie die DOW ihren Sitz. Der Chem-Coast Park Brunsbüttel ist eines der größten Industriegebiete Norddeutschlands, das sich auf chemische Produktion, erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien spezialisiert hat.
Cuxhaven hat sich in den letzten Jahren als einer der wichtigsten Standorte für die Offshore-Windenergie in Deutschland etabliert. Die direkte Anbindung an Nordsee und Elbe ermöglicht eine effiziente Verschiffung von Windkraftanlagen. Der Hafen dient als zentraler Umschlagplatz für Windkraftanlagen, einschließlich Turbinen, Turmteilen und Rotorblättern, die sowohl aus dem Inland als auch aus Fernost angeliefert werden. Unternehmen wie Siemens Gamesa betreiben hier große Fertigungsstätten für Windturbinen, während der Hafen als Ausgangspunkt für den Transport und die Montage von Offshore-Windparks fungiert. Aufgrund der steigenden Nachfrage und der wachsenden Bedeutung der Offshore-Windkraft wird der Hafen weiter ausgebaut. Bis 2030 sollen zusätzliche 1,2 Kilometer für drei neue Liegeplätze am Wasser entlang erschlossen werden.
Die Metropolregion Hamburg zählt zu den führenden Wasserstoffstandorten Europas. Das Konsortium „Hamburg Green Hydrogen Network“ treibt die Umstellung von Industrie und Verkehr auf klimaneutralen Wasserstoff voran. Der Energiepark Hafen in Hamburg-Moorburg wird zu einem Zentrum für grünen Wasserstoff umgebaut.
In Stade arbeitet das Fraunhofer-Institut an innovativen Speicherlösungen für Wasserstoff, die den nachhaltigen Einsatz in der Industrie und im Transportwesen ermöglichen. In Harsefeld plant die Storengy Deutschland GmbH mit SaltHy die Umwandlung bestehender Erdgasspeicher in Wasserstoffkavernen. Zwei Salzstöcke sollen je 7.500 Tonnen Wasserstoff fassen. Cuxhaven hat sich ebenfalls als Wasserstoff-Hub positioniert und nutzt seine Nähe zu den Offshore-Windparks, um saubere Energie direkt an die Industrie zu liefern.
In Heide entsteht ein vernetztes Energiesystem, das Offshore-und Onshore-Windstrom bündelt. Der Heide-Hub verbindet Offshore-Netzanbindungen mit neuen Stromtrassen und Umspannwerken, um erneuerbare Energie effizient ins Netz einzuspeisen. Auch wird in Heide intensiv zur Nutzung und Systemintegration von grünem Wasserstoff geforscht. Die Landwirtschaft kann den grünen Strom für energieintensive Treibhäuser zum Beispiel für die Tomatenzucht nutzen, während Kavernenspeicher Wasserstoff für eine flexible Energieversorgung lagern. So entsteht ein vernetztes Modellprojekt für die Energiewende.
Ein zentrales Projekt der Metropolregion Hamburg sind die Innovations- und Wissenschaftsparks Erneuerbare Energien und Grüner Wasserstoff (IWP). Sie sind ein länderübergreifender Kompetenzverbund, an dem zentrale Standorte wie Heide, Stade, Wismar, Schwerin, Bergedorf und Geesthacht beteiligt sind.
Die Metropolregion Hamburg hat sich ehrgeizige Ziele für ihre Entwicklung bis 2045 gesetzt. In ihrem Räumlichen Leitbild wird eine Vision skizziert, die auf nachhaltiges Wachstum und eine ausgewogene Verteilung der wirtschaftlichen Aktivitäten abzielt. Damit unterstützt die Metropolregion ihre Akteure aus Planung, Verwaltung und Politik dabei, Voraussetzungen zu schaffen, unter denen sich die wirtschaftliche Potenziale bestmöglich entfalten können. Eine wichtige Teilregion in dieser Vision ist die Deltastadt. Diese Idee sieht vor, die Metropolregion als ein Netzwerk von Städten und Gemeinden zu entwickeln, die durch ihre geografische Lage im Mündungsgebiet der Elbe und ihrer Nebenflüsse miteinander verbunden sind.
Die Deltastadt ist als ein integriertes, dynamisches und resilient agierendes System gedacht, das die Stärken der einzelnen Kommunen bündelt und Synergien schafft.
Die wirtschaftliche Entwicklung der Metropolregion Hamburg soll dabei auf mehreren Säulen ruhen. Einerseits wird auf die Förderung von Innovation und Technologie gesetzt, um die Region als attraktiven Standort für zukunftsweisende Branchen zu etablieren. Andererseits wird großer Wert auf die Stärkung traditioneller Wirtschaftszweige gelegt, die durch moderne Ansätze und nachhaltige Praktiken weiterentwickelt werden sollen.