Wege aus der Forschung in die Unternehmensgründung

10. Mai 2022

An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fungiert die Innovations Kontakt Stelle Hamburg als Impulsgeber und Unterstützer


Langsame Ladezeiten sind nervig. Verliert der User daraufhin die Geduld, kostet das den Webseitenbetreiber oft bares Geld. Viel schlimmer aber könnten die Auswirkungen sein, wenn in Krisenzeiten Webseiten einem plötzlichen Ansturm nicht gewachsen sind und zusammenbrechen. So geschehen etwa Ende März, als die Investitionsbank Berlin-Brandenburg (IBB) um Punkt 12 Uhr ihr Formular für Förderanträge freischaltete. Die Server hielten dem Massenandrang nicht stand.

Weg aus der Forschung in die Gründung

Das Hamburger Start-up Baqend macht Webseiten schneller und sicherer. Mit ihrem Speed-Kit hat das Unternehmen eine cloudbasierte Technologielösung entwickelt, die Webseiten im Schnitt um 50 bis 300 Prozent beschleunigen können soll. „Die Optimierung einer kritischen Webseiten-Infrastruktur ist ausgesprochen wichtig“, ist Alois Krtil von der Innovations Kontakt Stelle Hamburg (IKS) überzeugt. Die IKS wirkt als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und hat Baqend, eine Ausgründung des Fachbereichs Informatik der Universität Hamburg, bei seinem Weg aus der Forschung in die Unternehmensgründung begleitet. „Baqend ist ein gutes Beispiel für gelungenen Wissenstransfer. Das tiefe Technologieverständnis dank langjähriger Forschung, bietet nun einen wesentlichen Impact in Corona-Zeiten“, betont Krtil.

Branchenübergreifend Innovationen vorantreiben

Über 600 Projekte hat die IKS bereits begleitet. Viele im technologiebasierten Umfeld, aber auch solche aus den Feldern BWL, Design oder Marketing. „Wir sind angetreten, um Innovationen voranzutreiben und bringen dazu Unternehmen jeglicher Größe und Branche, Existenzgründer und wissenschaftliche Einrichtungen zusammen“, erläutert Katharina Keienburg, Wissens- und Technologieberaterin bei der IKS. Schließlich produziert die Wissenschaft kontinuierlich neues Wissen, das jedoch oftmals nicht zum Einsatz kommt. „Diesen Schatz möchten wir heben“, betont Keienburg. Von den Projekten profitieren beide Seiten. „Die Wirtschaft profitiert von wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Wissenschaft erhält Praxis-Knowhow sowie neue Ansätze für weitere Forschungsfragen.“

Projekte begleiten oder initiieren

So ist die IKS zum einen Anlaufstelle für Unternehmen sowie Wissenschaftseinrichtungen, die auf der Suche nach konkreten Projektpartnern sind, zum anderen initiiert die IKS ihrerseits Projekte. „Mit der Erfahrung von fast zehn Jahren können wir das Potential von Trends und aktuellen Entwicklungen gut einschätzen und passende Akteure zusammenbringen, um vielversprechenden Innovationen den Weg zu ebnen“, so Keienburg. Haben die passenden Partner zusammengefunden, unterstützt die IKS zudem beim Markteintritt. „Wir sehen uns ein Stück weit als Wegweiser durch den Dschungel im Hamburger Innovations-Ökosystem“, so Keienburg. „Wir können natürlich keine Rechtsberatung leisten, aber wir wissen, welche Förderprogramme und Unterstützungsangebote es gibt und welche Partner dazu intensiv beraten können.“

Vielfältige Förderinfrastruktur

So profitierte auch Baqend von der Förderinfrastruktur für Startups. Dr. Felix Gessert, CEO und Mitgründer von Baqend, entwickelte im Rahmen seiner Promotion an der Universität Hamburg die dem Speed-Kit zugrundeliegenden Caching-Algorithmen. Die anschließende Unternehmensgründung – und damit der Transfer aus der Forschung in die Wirtschaft – wurde durch ein Exist-Gründerstipendium und das Hamburger InnoRampUp Programm ermöglicht.
ys/kk